Rund um die KHW

Juli 2019 | Presseinformation

Sommerempfang der Kreishandwerkerschaft feiert 10. Jubiläum und blickt auf die Mobilität der Zukunft

Das Handwerk ist eine Wirtschaftsmacht. Die Auftragsbücher sind voll und die Aussichten durchaus positiv. Dennoch, da waren sich alle Besucher des 10. Sommerempfangs der KHW in Nürnberg einig, ist das Handwerk ein besonders schützenswerter Wirtschaftszweig. In seinem Grußwort stellte der Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg, Dr. Michael Fraas, klar, dass auch für ihn Handwerker nicht durch Dieselfahrverbote oder etwaige Mautvorschläge zusätzlich belastet werden dürfen. Damit war er auf einer Linie mit Achim Hanisch, dem Kreishandwerksmeister, der sich in seiner Rede mahnend an die Politik wandte: „Wir stehen dem Dieselverbot in Innenstädten nicht aus mangelndem Umweltbewusstsein kritisch gegenüber. Diskutabel ist es dennoch, da damit gerade Kleinbetrieb von nebenan vor existenzielle Probleme gestellt werden würde. Da greifen politische Forderungen oft zu kurz.“

Wie wichtig daher der Austausch zwischen Handwerk und Politik auch in Zukunft sein wird, wurde auf dem Sommerempfang mehr als deutlich. Auch nach dem offiziellen Teil debattierten die Anwesenden angeregt über die drängendsten Fragen, aber auch Ideen, Hoffnungen und Ziele.

Die Gästeliste des seit 2009 stattfindenden Formats konnte sich sehen lassen: Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas, Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer Mittelfranken, Bezirksrat Richard Bartsch sowie Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel und Vertreter der Stadtratsfraktionen waren der Einladung gefolgt, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Das Versorgungswerk für das mittelfränkische Handwerk unterstützte die Veranstaltung als Partner – genauso auch die VR Bank Nürnberg, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Dirk Helmbrecht. Weitere namhafte Gäste aus Politik und Wirtschaft, wie Ministerpräsident a. D. Günther Beckstein, rundeten die Liste ab.

Die Mobilität der Zukunft

Angesichts überfüllter Städte, der aktuellen Mautdebatte und des Klimawandels stand ein Thema in diesem Jahr ganz weit oben auf der Tagesordnung: Die Mobilität beschäftigt Politik und Wirtschaft gleichermaßen. Das Handwerk ist mit seinen vielen Kleinbetrieben und Kundenbesuchen stark betroffen. Der hochkarätige Gastredner Prof. Dr. Klaus Bogenberger von der Bundeswehruniversität in München und Co-Moderator der Sendung „Sonntags-Stammtisch“ im BR gab spannende Einblicke und Ausblicke auf ebendieses wichtige Thema.

Auf die Mautpläne angesprochen, sagte Bogenberger, dass er sich eine „City-Maut“, wie sie beispielsweise in London bereits seit Jahren existiert, gut vorstellen könnte. Dann müssten laut Bogenberger allerdings, wie beim britischen Vorbild, Handwerksbetriebe ausgenommen werden.

Dem Dieselfahrverbot räumte er hingegen wenig Chancen ein: „Ich habe mir erst vergangene Woche einen Diesel gekauft und erwarte angesichts der guten deutschen Technologie auch keine Verbote“, so Bogenberger.

Sein Forscherteam hat errechnet, dass ein anderes Problem extrem hohe wirtschaftliche Schäden verursacht: Staus. Alleine für München errechnet der Experte „Zeitverlustkosten“ in Höhe von 800.000 Euro – pro Tag. Hier sieht er großes Potenzial, Zeit und klimaschädliche Abgase einzusparen. Car-Sharing, Seilbahnen, autonomes Fahren und Flugtaxis: Die Spanne der Ideen ist riesig – und damit auch das Potenzial für das Handwerk. Denn die Infrastruktur für die Zukunft der Mobilität muss erst noch geschaffen werden.

Durch Veranstaltungen wie den Sommerempfang oder auch die regelmäßig stattfindende Rundfahrt zu Betrieben mit den Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit macht die Kreishandwerkerschaft immer wieder auf die Belange der Handwerker in der Region aufmerksam und richtet deren Anliegen in den Fokus der Öffentlichkeit. „Als Interessenvertretung der uns angeschlossenen Innungen und Unternehmen haben wir es zu unserer Hauptaufgabe gemacht, uns für das Handwerk einzusetzen und den Betrieben eine Stimme zu verleihen. Auch wenn die Konjunkturlage besser ist denn je, gibt es noch genügend Hürden, die es zu überwinden gilt“, betonte Achim Hanisch. „Wir von der KHW freuen uns daher umso mehr, dass unsere Angebote so rege von Politik, Wirtschaft, Medien und den Vertretern des Handwerks zum gegenseitigen Austausch genutzt werden. So verschaffen wir uns Gehör für unsere Probleme und Ideen.“

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