Rund um die KHW

Januar 2019 | Presseinformation

Statement von Kreishandwerksmeister Achim Hanisch zum anhaltenden Streit um die Wiedereinführung der Meisterpflicht für viele Handwerksberufe:

Am 24. Januar 2019 hat sich die sogenannte Monopolkommission – ein Beratergremium der Bundesregierung – gegen die Rückkehr zum Meisterzwang für mehr als 50 Handwerksberufe ausgesprochen. In der Begründung heißt es, eine Wiedereinführung der Meisterpflicht, die noch bis 2004 galt, hätte einen Rückgang der Betriebsgründungen in zulassungsfreien Gewerken zur Folge. Auch die Sicherung der Qualität der Ausbildung im Handwerk erfordere der Kommission nach keinen Meisterzwang ...

Dazu Achim Hanisch, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Nürnberg Stadt und Land: „Die Empfehlung der Monopolkommission ist für uns von der Kreishandwerkerschaft Nürnberg Stadt und Land nicht nachvollziehbar und nur unzureichend begründet. Die Experten führen bei ihrer Erklärung ins Feld, dass eine Abkehr von der Meisterpflicht zu einem Gründungsboom im Handwerk geführt habe. Zugunsten der eigenen Argumentation lassen die Experten jedoch aus, dass es sich bei den Neugründungen zu einem großen Teil um Ein-Mann-Betriebe handelt, die selbst nicht ausbilden. Der Wissenstransfer zur nachfolgenden Generation wird also nicht gewährleistet – und das, obwohl der Fachkräftemangel das Handwerk fest im Griff hat. Damit ist die Annahme des Gremiums, eine Rückkehr zur Meisterpflicht würde den Mangel an Auszubildenden in der Branche noch verschärfen, also klar widerlegt. Fairer Wettbewerb, der angeblich für die Experten oberste Priorität genießt und sie zu ihrem Urteil bewogen hat, wird durch die Entscheidung aus unserer Sicht nicht garantiert – im Gegenteil. Klar, die Preise sinken, wenn mehr Ein-Mann-Betriebe am Markt sind, die keine Sozialversicherungsabgaben leisten. Klar ist auch, dass viele Kunden gerne auf die günstigeren Preise zurückgreifen, da sie gar nicht darüber nachdenken, wie diese Preise zustande kommen. Es ist aus unserer Sicht aber die Pflicht einer Kommission, die sich als Wächter des Wettbewerbs versteht, genau darauf ein Auge zu werfen. Erst eine Rückkehr zur Meisterpflicht würde wieder für eine wirkliche Gerechtigkeit auf dem Markt und im Wettbewerb sorgen. Zugleich wäre sie auch eine Rückbesinnung auf die Werte, die mit dem Meisterbrief einhergehen: Faire Ausbildung, faire Preise und eine garantiert gute Qualität.“

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